Kürzlich wurde über eine neu entdeckte Lichterscheinung am Nachthimmel berichtet. Es handelt sich dabei um eine lila Lichterscheinung, die bislang für ein Polarlicht gehalten wurde, aber tatsächlich etwas ganz anderes und neuartiges ist.
Dokumentiert wurde die Leuchterscheinung von der Facebook-Gruppe "Alberta Aurora Chasers", die regelmäßig Polarlichter am Nachthimmel fotografiert. Darunter befand sich dann auch diese neuartige Lichterscheinung, die zuerst gar nicht als solche erkannt, sondern als "Proton Aurora" bezeichnet wurde. Der Physiker Eric Donovan, Physikprofessor an der Universität Calgary, wurde darauf aufmerksam, da eine solche Proton Aurora im UV-Bereich strahlt, also für unser Auge unsichtbar ist. Donovans Nachforschungen dazu ergabem, dass diese bereits regelmäßig beobachtete Erscheinung aufgrund der ungewöhnlichen spektralen Zusammensetzung, die bei Polarlichtern so nicht vorkommt, ein bislang unbekanntes physikalisches Phänomen darstellt.
Seitdem arbeiten international verschiedene Forscher der NASA und von Universitäten daran, das Rätsel des neu entdeckten Lichtphänomens zu lösen, von dem es inzwischen mehr als 50 Sichtungen gibt. Auch die ESA arbeitet daran und hat bereits einen Satelliten zur Untersuchung des Phänomens gestartet. Sicher gesagt werden kann dazu lediglich, dass es sich um ein eigenes, neuartiges atmosphärisches Phänomen handelt und als solches auch anerkannt wurde.
Auch einen Namen hat das neuartige Phänomen bereits: "Steve", in Anlehnung an den Animationsfilm "Ab durch die Hecke".
Quelle: Dave Markel
Interessant ist dazu der Bezug zum UFO-Phänomen, da auch hier von manchen Forschern ein unbekanntes atmosphärisches Phänomen mit in die Diskussion eingebracht wird. Im Gegensatz zu den klischeebehafteten und nicht überzeugenden ET-Theorien zeigt das obige Beispiel, dass es tatsächlich noch unbekannte, naturbezogene Phänomene in unserer Atmosphäre gibt. Ein weiteres Beispiel ist das Blitzphänomen der oberen Atmosphäre, das auch erst ab 1989 als existierendes Phänomen erkannt und nachgewiesen wurde. Auch das allerdings noch umstrittene Kugelblitzphänomen kann mit in diese Kategorie einbezogen werden. Ansätze dazu könnten die Hessdalen-Lichter sein, wo auch geologische Ursachen mit eine Rolle spielen könnten.
In den Reihen der UFO-Forschung finden sich allerdings kaum Forscher, die sich jenseits des Fliegenden Untertassen-Mythos schwerpunktmäßig mit solchen rein atmosphärischen Erscheinungen befassen, und das, obwohl einige Forscher und Gruppen verstärkt anstelle von "UFO" den neutraleren Begriff "UAP" (Unidentified Aerial Phenomena) verwenden, um stärker den Bezug zu einem atmosphärischen Phänomen hervorzuheben, um so den schon wertenden Begriff des "Flugobjekts" zu umgehen. Neu ist das allerdings nicht, da dies schon während der 1980er Jahre eher erfolgos versucht wurde.
Neben der reinen Begrifflichkeit fehlt bislang allerdings die konkrete inhaltliche Umsetzung in der Forschung, da es wenig nutzt die Überschrift zu ändern, wenn darunter wie gehabt romantische Klischees der gesteuerten (außerirdischen) Flugobjekte mit Positions- und Blinklichtern gepflegt werden. Das dürfte auch mit ein Grund für ein anderes Problem sein, nämlich mangelnde Zeugen, die ein aus ihrer Sicht rein atmosphärisches Phänomen melden. Diese suchen sich dann meist andere Anlaufstellen, wenn sie es mit dem herkömmlichen UFO-Phänomen nicht in Verbindung bringen.
Fehlt der Forschung der Mut, sich auf eine solche Hypothese, jenseits der eingefahrenen Pfade, einzulassen oder will man am "Reiz des Phantastischen" festhalten? Diskussion erwünscht.
Quellen:
galileo.tv
Alberta Aurora Chasers
Fotogalerie
Dave Markel Photography